Der August 2020 war wieder sehr heiß.
Unser Mitglied Rémi hatte auf Facebook eine Reportage gesehen, in der ein Mann aus Mainz, während der Hitzewelle, Wasser an Obdachlose verteilte. Rémi stellte sich die einfache Frage: können wir sowas nicht auch als Axel Kruse Jugend machen?
Er schrieb diese Idee in unsere Whatsapp-Gruppe und verfasste dazu einen kurzen sogenannten Actionplan.
Bald darauf meldeten sich mehrere Leute und es wurde eine kleine Telegram-Gruppe gegründet um die ganze Aktion zu koordinieren.
Unser Verein wurde 1892 gegründet. Wir wollten 1892 Liter Wasser an Bedürftige verteilen. Und so wurde die Aktion 1892 Liter Wasser geboren.
Es ging uns darum, einfach eine schnelle Hilfe auf die Beine zu stellen. Für Obdachlose stellt die Trinkwasserversorgung bei tropischen Temperaturen ein wirkliches Problem dar. Zum einen, weil der Wasserhaushalt schlicht vergessen wird, aber auch, weil Zugang zu großen Wassermengen, über den Tag verteilt, nicht so einfach ist.
Auf der anderen Seite wollten wir auch einfach ein Bewusstsein für das Wasserproblem von Obdachlosen schaffen. Wir wussten von Anfang an, dass uns die Zeit und die persönlichen Mittel fehlen eine permanente Obdachlosenwasserhilfe auf die Beine zu stellen. Aber um Aufmerksamkeit für das Problem zu generieren, und darauf zu hoffen, dass auch andere das Thema aufgreifen und wir am Ende alle die festen sozialen Organisationen damit unterstützen, das konnten wir.
Es lief folgendermaßen ab:
- wir sammelten Spenden innerhalb des Fanclubs. Wie eine Anschubfinanzierung.
- Es kamen etwa 400€ zusammen
- mit diesem Geld wurde Wasser gekauft
- es wurden eigene Acounts auf Insta, Twitter und Facebook geöffnet
- es wurden Tourenpläne zusammengestellt
- und dann fuhren wir einfach los.
Es war für viele von uns eine sehr lehrreiche und auch aufwühlende Zeit. Die Beschenkten waren überaus glücklich, Wasser zu bekommen, manche Menschen waren ganz offensichtlich krank und zu schwach sich dafür zu bedanken, viele hatten so viel Durst, dass uns die Flaschen regerecht aus den Händen gerissen wurden. Es gab viel Zustimmung von allen Seiten, wie sehr man an diesen heißen Tagen so etwas Simples wie Wasser braucht. Und dass der Zugang zu Wasser nicht immer einfach gegeben ist.
Unser Mitglied André Ruschkowski ist aufgrund seiner Tätigkeit bei sozialen Trägern sehr erfahren und kannte viele Orte, an denen sich Obdachlose aufhalten. Nicht nur die bekannten Orte am Zoo oder am Ostbahnhof oder an der Rummelsburger Bucht, sondern auch einzelne Supermärkte, kleinere Plätze oder Brücken.
Anfangs fuhren wir noch mit privaten oder gemieteten Lieferwagen herum, später stellte uns Hertha BSC einen ihrer Fanbetreuungsbusse zur Verfügung.
Am Ende bleibt festzuhalten:
- ein gutes Dutzend Menschen haben an den Touren teilgenommen
- wir sind an 14 Tagen gefahren
- Weitere Menschen haben sich um die Kommunikation mit den Medienhäusern und der Bespielung der sozialen Netzwerke gekümmert
- wir haben binnen kürzester Zeit 836,14 € eingenommen und mussten die Spenden stoppen, da wir es nicht geschafft hätten so viel Wasser unter die Leute zu bringen.
Die Eckdaten und die Unterstützung die wir bekommen haben, ist in diesem Thread ganz gut zusammengefasst.
Die ganze Aktion mit hunderten Fotos ist auf Twitter, Instagram und Facebook recht gut dokumentiert. Die Links finden sich weiter oben im Text.
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